Die 6-Monats-Schlafregression

Baby guckt neugierig in die Kamera

Die 6-Monats-Schlafregression

Viele Babys schlafen im Alter von 6 Monaten schlechter. Verantwortlich dafür ist häufig die so genannte 6-Monats-Schlafregression. In der Literatur ist umstritten, ob es diese auch wirklich gibt. Wie auch immer man es nennen möchte, der Kinderschlaf verändert sich mit 6 Monaten. Das stelle ich auch häufig in meinen Beratungen fest, da Eltern vermehrt angeben, dass sich der Schlaf ihres Kindes mit ca. 6 Monaten verschlechtert hat.

Was ist die 6-Monats-Schlafregression?

Wörtlich genommen, sagt die 6-Monats-Schlafregression aus, dass sich der Schlaf des Kindes verschlechtert bzw. zurück entwickelt. Dies ist nicht korrekt. Mit 6 Monaten hat sich der Schlaf deines Kindes weiterentwickelt und ähnelt dem Schlaf von Erwachsenen. Nicht alle Kinder durchlaufen die 6-Monats-Schlafregression und auch die Schwere der Regression ist unterschiedlich.

Wann findet die 6-Monats-Schlafregression statt und wie lange dauert sie?

Bei den meisten Kindern ändert sich das Schlafverhalten mit 5,5 – 7 Monaten. Häufig dauert die Schlafregression 2-6 Wochen. Allerdings stelle ich fest, dass viele Kinder danach dauerhaft schlechter schlafen, wenn die Eltern nicht unterstützend dagegenwirken.

Warum schläft mein Kind dann schlechter?

Mit ca. 6 Monaten passiert bei deinem Kind sehr viel. Es entwickelt sich sowohl körperlich als auch geistig weiter. Dein Kind wird mobiler und beginnt sich mehr zu bewegen wie beispielsweise zu rollen oder sogar eigenständig zu sitzen. Es nimmt seine Umgebung immer mehr wahr und reagiert auf Geräusche, lacht mehr und beginnt zu lallen. In diesem Alter kommen die ersten Zähnchen und bereiten Unwohlsein und auch die Ernährung ändert sich, so dass die Verdauung mehr zu tun hat. Viele Kinder sind durch all diese Veränderungen schneller überstimuliert, da sie Reize jetzt vermehrt wahrnehmen. Auch die erste Trennungsangst entwickelt sich, was das Einschlafen, welches viel mit loslassen zu tun hat, erschwert.

Wie wirkt sich die 6-Monats-Schlafregression auf den Schlaf aus?

Kinder, die die Schlafregression durchlaufen, schlafen plötzlich schlechter. Bei einigen Kinder funktioniert der Bewegungsschlaf im Kinderwagen oder Auto nicht mehr. Andere Babys lassen sich nicht mehr ablegen, brauchen wesentlich länger, um überhaupt einzuschlafen oder werden nachts häufiger wach. Auch beim Aufwachen weinen sie vermehrt und sind unruhiger.

Das so genannte Einschlafbild

Kinder entwickeln in den ersten Monaten ein Einschlafbild. Sie lernen, wie sie einschlafen. Was machen Mama und Papa, damit das Kind einschläft. Diese Einschlafstrategie wird mit ca. 6 Monaten mehr und mehr verstanden und verinnerlicht. Die in den ersten fünf Monaten genutzten Einschlafstützen verfestigen sich und werden mit ca. 6 Monaten vermehrt eingefordert. Eltern, die ihr Kind zum Beispiel in den Schlaf getragen oder gestillt haben, merken, dass diese Einschlafstütze nicht mehr so gut funktioniert. Was vor der Schlafregression gut gewirkt hat und auch schnell erfolgreich war, dauert auf einmal viel länger. Das Kind ist abhängiger von der Schlafstütze und findet ohne diese häufig nicht mehr in den Schlaf und verlangt nach dieser auch nachts häufiger.  

Die Entwicklung ist positiv

Das Gute daran ist, dass es zeigt, dass dein Kind für Veränderungen bereit ist. Die Schlafstützen klappen nicht mehr so gut und die Eigenregulation kann gefördert werden. Dein Kind kann sich jetzt selbst beruhigen oder dies zumindest lernen. Leider weiß es anfangs nicht, wie das geht. Es kann ohne die gewohnte Schlafstütze nicht schlafen.

Wie kann ich meinem Kind die Schlafregression erleichtern?

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt eine feste, gleich ablaufende Abendroutine einzuführen, falls du dies noch nicht gemacht hast. Auch tagsüber sind feste Tagesabläufe und Strukturen wichtig. Kinder lieben Routine, denn diese gibt ihnen Sicherheit im spannenden Alltag. Falls dein Kind viel unterwegs geschlafen hat, so nimmt es jetzt vermehrt all die Umgebungsgeräusche war, so dass es einigen Kindern hilft in diesem Alter in einer ruhigen Umgebung zu schlafen. Auch Mobiles solltet ihr vom Kinderbett entfernen, da sie zu aufregend sind. Das Schlafen im Schlafzimmer / Elternzimmer kann entspannender sein und guten Schlaf fördern. Auch eine gleichbleibende Aufwach- und Einschlafzeit hilft deinem Kind sich an all die Veränderungen zu gewöhnen.

Ich bin verzweifelt, weil der Schlaf nicht mehr besser wird

Falls du diese Phase bereits durchlaufen hast und der Schlaf deines Kindes nicht besser oder sogar von Tag zu Tag schlechter wird, ist jetzt ein hervorragender Zeitpunkt für ein Schlafcoaching. Dein Kind hat die vorhandenen Schlafstützen noch nicht zu lange verinnerlicht und es ist bereit eigenständiges Einschlafen mit deiner liebevollen Unterstützung zu erlernen. Dein Kind hat jetzt die Fähigkeit sich selbst zu beruhigen und längere Phasen am Stück zu schlafen. Auch der Tagesschlaf kann gefestigt werden und einem festen Ablauf folgen.

Wenn du mehr erfahren möchtest, empfehle ich dir einen kostenlosen Kennenlern-Anruf zu buchen. In diesem Gespräch lernen wir uns kennen und ich erklären dir meine Herangehensweise. Zusammen finden wir heraus, welche Herangehensweise zu dir und deiner Familie passt.

Gute Nacht!