Hilfe, mein Kind ist ein Frühaufsteher

Fruehaufsteher: Mama und Papa schlafen, aber das Kind sitzt wach in der Mitte

Guten Morgen!

Wenn du meinen Blog Beitrag liest, bist du sicherlich schon einige Stunden wach. Dein kleiner Frühaufsteher hat dich bereits vor 6 Uhr geweckt. Diese Herausforderung haben viele Eltern. Lass uns zusammen herausfinden, warum dein Kind so früh morgens bereits wach wird und erfahre auch, was du dagegen tun kannst. 

Mein Blog Beitrag zum Thema "Frühaufsteher" behandelt die folgenden Themen: 

  • Ist mein Kind eine Lerche?
  • Was bedeutet frühes Aufwachen? 
  • Mögliche Gründe für frühes Aufwachen
  • Was kannst du gegen frühes Aufwachen tun?
  • Wie gehe ich mit einem Frühaufsteher um? 
  • Frühaufsteher ab 2 Jahre
  • Fazit
  • Ich brauche Hilfe

Frühaufsteher: Ist mein Kind eine Lerche?

Es gibt Kinder, die wachen früh morgens auf und andere, die gehen spät abends ins Bett. Wie auch bei uns Eltern gibt es Lerchen (Frühaufsteher) und Eulen (Spätaufsteher). Der Biorhythmus deines Kindes lässt sich nicht komplett umstellen. Einige Kinder stehen früh auf, andere schlafen morgens länger.

Du denkst jetzt "Oh nein, mein Kind ist eine Lerche und ich muss ab jetzt immer vor 6 Uhr aufstehen". NEIN, Frühaufsteher heißt eigentlich, dass dein Kind zwischen 6-6:30 Uhr wach wird. Es bedeutet nicht, dass dein Kind nur bis 5 Uhr schlafen kann. Es gibt verschiedene Gründe für frühes Aufwachen. In diesem Block verwende ich das Wort "Frühaufsteher" für Kinder, die vor 6 Uhr morgens aufwachen. 

Frühaufsteher: Was bedeutet frühes Aufwachen?

Für einige Eltern ist es früh, wenn das Baby um 6 Uhr morgens wach wird. Andere Eltern finden sogar 7 Uhr zu früh. Es ist jedoch normal, dass Babys um 6 Uhr aufwachen. Dies ist eine natürliche Aufstehzeit. Dieser Artikel richtet sich an Eltern von Kinder, die bereits vor 6 Uhr wach werden. Denn eine Aufstehzeit vor 6 Uhr ist für alle anstrengend. 

Frühaufsteher: Mögliche Gründe

Es ist wichtig, dass du herausfindest, warum dein Kind morgens so früh aufwacht. Lass uns die verschiedenen Gründe durchgehen. 

  1. Hunger: Bei jüngeren Babys kann es gut sein, dass sie morgens Hunger haben. Ihr Magen ist noch recht klein, der Magen knurrt und somit wecken sie dich, um zu trinken. Viele Babys schlafen aber nach der Mahlzeit wieder ein, weil sie noch Schlaf brauchen.
  2. Helligkeit: Kinder (und auch Erwachsene) schütten zum Schlafen das Schlafhormon Melatonin aus. Dieses Hormon wird ausgeschüttet, wenn es dunkel ist. Die Ausschüttung von Melatonin wird gehemmt, wenn es hell ist. Kinder können somit früh Morgens wach werden, weil es zu hell ist. 
  3. Temperatur: In den frühen Morgenstunden sinkt die Körpertemperatur. Achte darauf, dass deinem Kind nicht morgens kalt ist und es deswegen aufwacht.
  4. Lautstärke: Wird dein Frühaufsteher eventuell wach, weil ein lautes Geräusch es weckt? Steht der Nachbar sehr früh morgens auf oder kommt die Müllabfuhr bereits um 05:30 Uhr? 
  5. Gewohnheit: Wenn dein Kind immer zur gleichen Zeit aufwacht, kann es auch sein, dass es sich an diese Zeit gewöhnt hat und deswegen immer zur gleichen Zeit aufwacht.
  6. Übermüdung: Wenn dein Kind tagsüber zu wenig schläft oder auch abends zu spät einschläft, schüttet der Körper Cortisol aus - ein Stresshormon. Dieses Stresshormon reichert sich im Körper an, so dass dein Kind früh morgens aufwacht.
  7. Zu viel Tagesschlaf: Auf der anderen Seite kann es auch sein, dass dein Kind tagsüber zu viel geschlafen hat oder auch abends zu früh eingeschlafen ist. Dies ist selten der Fall. In meiner Schlafberatung kommt es wesentlich häufiger vor, dass das Kind zu wenig Tagesschlaf hatte oder auch zu spät eingeschlafen ist. 
  8. Freude am Morgen: Es kann auch sein, dass morgens etwas so tolles nach dem Aufwachen passiert, dass dein Kind dadurch jeden Morgen früh aufwacht. Wenn du deinen Frühaufsteher jeden Morgen zu dir ins Bett holst oder wenn es jeden Morgen gestillt wird oder die Flasche bekommt, kann dies dazu führen, dass dein Kind jeden Morgen früh aufwacht. Es freut sich dann so sehr auf das, was kommt. Bei älteren Kindern kann dies auch sein, wenn sie morgen direkt fernsehen dürfen. 
  9. Einschlafhilfen: Hier muss ich etwas weiter ausholen. Ca. 3 Stunden vor dem Aufstehen, schüttet unser Körper Cortisol aus, um Aufstehen zu können. Ja, der Körper schüttet das Stresshormon aus. Deswegen ist es besonders schwierig dein Kind gegen 4/ 5 Uhr morgens wieder zum Einschlafen zu bewegen. Dein kleiner Frühaufsteher hat bereits Cortisol im Körper und somit ist es  schon "etwas wach". Wenn dein Kind deine Hilfe zum Einschlafen oder auch Durchschlafen braucht, kann es gut sein, dass es morgens richtig wach wird, wenn es nach deiner Hilfe ruft. 

FUN FACT: Auch ein Schnuller ist eine Einschlafhilfe und kann dazu führen, dass dein Kind früh morgens aufwacht. Wenn es wach wird, sucht es den Schnuller und in den frühen Morgenstunden kann diese kleine Suche schon ausreichen, dass dein Kind aufgrund der Cortisolspiegels komplett aufwacht. 

Es gibt weitere Gründe, aber dies sind die häufigsten Ursachen für frühes Aufwachen. Lasst uns jetzt gemeinsam gucken, was ihr gegen die einzelnen Punkte tun könnt. 

Frühaufsteher: Was kann ich tun? 

Eventuell kommen mehrere Gründe bei deinem Kind infrage. Ich gehe im folgenden Absatz auf jeden Grund kurz ein und zeige dir Lösungen auf. 

  1. Hunger: Achte darauf, dass dein Baby vor dem Schlafen oder auch in der Nacht volle Mahlzeiten zu sich nimmt. Insbesondere am Abend empfehle ich das Stillen / die Flasche als ersten Schritt der Abendroutine zu machen. Wenn du als ersten Schritt der Abendroutine stillst / die Flasche gibst, ist dein Frühaufsteher noch wach. Er schlummert nicht mitten in der Mahlzeit ein. Auch nachts sollest du darauf achten, dass dein Baby volle Mahlzeiten trinkt. 

FUN FACT: Nicht der Abendbrei sorgt bis zum 2. Lebensjahr für die Sättigung in der Nacht, sondern die Muttermilch bzw. Pre-Milch. 

  1. Helligkeit: Optimiere die Schlafumgebung deines Kindes. Stelle sicher, dass es dunkel ist. Du kannst Verdunklungsvorhänge nutzen, um das Schlafzimmer auch morgens gut abzudunkeln. Alternativ empfehle ich auch diese Verdunklungsrollos mit Saugnäpfen oder selbstklebende Verdunklungsrollos, welche auch auf Reisen genutzt werden können. Ich empfehle auch Nachtlichter mit rot-orangenem Licht. Weißes und blaues Licht hemmt die Melatonin Ausschüttung.

FUN FACT: Angst vor der Dunkelheit bekommen Kinder erst mit ca. 2 Jahren. Vorher brauchen sie kein Nachtlicht. 

  1. Temperatur: Nutze Schlafsäcke, damit dein Kind nachts nicht friert. Insbesondere Merinowolle oder Wolle-Seide Schlafanzüge sind wärmeregulierend. Diese Materialien wärmen dein Kind, wenn es kalt ist, aber es schwitzt nicht, wenn es warm ist. Wenn du dir unsicher bist, ob deinem Kind kalt sein könnte, fühle im Nacken deines Frühaufstehers, ob dieser angenehm warm ist.
  2. Lautstärke: Du kannst zwar nicht viel Gegen die Lautstärke unternehmen, aber du kannst Weißes Rauschen nutzen, um Umgebungsgeräusche zu dämpfen. Das weiße Rauschen hilft auch bei lauten Geschwister-Kindern und wirkt generell sehr beruhigend. Es gibt viele kleine "Maschinen", ich kann dir diese kleine Sound Maschine sehr empfehlen, da sie auch für Reisen sehr praktisch ist. Wichtig ist, dass das weiße Rauschen die ganze Nacht durchläuft und nicht nach 15-30 Minuten aufhört. Denn dann könnte dein Baby wieder aufwachen, weil das Rauschen fehlt. 
  3. Gewohnheit: Es ist schwierig Gewohnheiten zu ändern. Versuche dein Kind bis 6 Uhr im Bett zu lassen, damit es versteht, dass noch Schlafenszeit ist. Lass die Schlafumgebung dunkel und verhalte dich ruhig. So lernt dein Kind, dass noch keine Aufstehzeit, sondern Schlafenszeit ist. 
  4. Übermüdung: "Leg dein Kind doch einfach später hin, dann schläft es morgens auch länger." Tu das bitte nicht. In den meisten Fällen ist dies der falsche Weg. Die Chance, dass dein Kind aufgrund von Übermüdung morgens wach wird ist höher, als dass es aufgrund von zu viel Schlaf früh aufwacht. Achte auf die Wachzeit vor dem Schlafengehen, aber auch auf die passende Wachzeit und ausreichend Schlaf tagsüber, damit dein Kind nicht übermüdet. Du kannst dir meinen kostenlosen Ratgeber "die Wachzeit" herunterladen, um die passende Wachzeit für dein Kind herauszufinden. Wenn du dir unsicher bist, ob dein Kind morgens schon ausgeschlafen ist oder eigentlich noch müde ist, achte darauf, wie sich dein Kind morgens verhält. Ist es kurz nach dem Aufstehen schon wieder müde? Schafft es die empfohlene Wachzeit nicht? Dann ist die Chance groß, dass dein Kind aufgrund von Übermüdung ein Frühaufsteher ist. Achte darauf, dass dein Kind tagsüber ausreichend schläft und auch abends rechtzeitig hingelegt wird. 
  5. zu viel Tagesschlaf: Kinder haben einen Schlafbedarf in 24 Stunden. Wenn dein Kind tagsüber viele Stunden schläft, kann es passieren, dass es bereits früh am Morgen sein Schlafpensum erreicht hat und somit wach ist. In meinem kostenlosen Ratgeber "Die Wachzeit" findest du auch Angaben zum Schlafbedarf in 24 Stunden und zum Schlafbedarf tagsüber und nachts. Eventuell ist auch die Wachzeit vor dem Nachtschlaf zu kurz. Wenn der Schlafdruck zu gering ist, kann dein Kind morgens sehr früh Aufwachen. Beobachte, wie dein Kind am Morgen gelaunt ist. Wirkt es ausgeschlafen und gute gelaunt? Schafft es die Wachzeit bis zum ersten Tagesschlaf durchzuhalten? Dann ist dein Kind ausgeschlafen. Du kannst entweder den Tagesschlaf kürzen oder auch die Schlafenszeit nach hinten verlegen. Starte in kleinen Schritten. Leg dein Kind alle drei Tage ca. 15 Minuten später hin. Dein Kind wird nicht direkt am nächsten Morgen länger schlafen, aber nach und nach sollte sich die Aufwachzeit nach hinten verschieben. 
  6. Freude am Morgen: Dein Kind ist ein Frühaufsteher, weil etwas spannendes am Morgen passiert? Dann ändere eure Morgenroutine. Die erste Mahlzeit kann gut im Hellen stattfinden. Die Kontrast zur dunklen Nacht fördert sogar die Melatoninausschüttung, wenn Schlafenszeit ist. Stille dein Kind oder gib ihm die Flasche im Hellen und nicht im dunklen Zimmer. Während du das Thema Früh-Aufstehen angehst, holtst du dein Baby am besten nicht zu dir zum Kuscheln im Bett. Steht auf und kuschelt zusammen im Wohnzimmer. 
  7. Einschlafhilfen: Die Einschlafhilfen sind am schwierigsten zu ändern, aber leider auch häufig für das frühe Aufwachen verantwortlich. Versuche die Einschlafhilfe Schritt für Schritt zu reduzieren, so dass dein Kind lernt eigenständig einzuschlafen. Dazu musst du dein Kind gar nicht allein lassen, aber es sollte eine eigene Beruhigungsstrategie entwickeln, so dass es ohne deine Hilfe einschläft. Diese Strategie kann es dann auch nachts und früh morgens nutzen, um in den nächsten Schlafzyklus zu gleiten. 

Wenn du noch Fragen zu diesem Thema hast, schreib mir gerne: jovana@tinydreamer.me

Frühaufsteher: Wie gehe ich damit um?

Geh die oben genannten Liste durch und prüfe, welche Punkte die Ursache für das frühe Aufwachen deines Kindes sind. Arbeite diese nach und nach ab. In der Zwischenzeit solltest du möglichst viel Ruhe ausstrahlen. Wenn dein Kind vor 6 Uhr wach wird, behandle dies wie ein nächtliches Aufwachen. Rede nur leise mit deinem Kind, lass den Raum dunkel und erkläre, dass noch Schlafenszeit ist. Versuche dein Kind nicht vor 6 Uhr aus dem Bett zu nehmen. 

In dieser herausfordernden Zeit solltest du auch selbst etwas früher ins Bett gehen, damit du nicht vollkommen übermüdest. 

Frühaufsteher: Ab 2 Jahre

Sollte dein Kind bereits 2 Jahre und älter sein, so kannst du deinem Kind sehr gut erklären, dass erst zu einer bestimmten Uhrzeit Aufstehzeit ist. Ein Lichtwecker, der um 6 Uhr morgens die Farbe wechselt, kann deinem Kind signalisieren, dass es jetzt aufstehen kann. Erkläre deinem Kind die Regeln zum Schlafen und Aufstehen und belohne es ggf. mit Stickern, wenn es sich an die Regeln hält. Generell ist Loben immer ein gutes Mittel, wenn dein Kind etwas toll gemacht hat. Die folgenden Lichtwecker kann ich dir empfehlen: 

Frühaufsteher: Fazit

Wie du siehst, gibt es sehr viele für frühes Aufwachen vor 6 Uhr morgens. Es ist nicht immer leicht die Ursache zu finden. Bedenke, dass die Änderung vom Schlafverhalten deines Kindes nicht sofort seine Wirkung zeigt. Wenn du die Schlafenszeit änderst oder die Einschlafhilfen reduzierst, so wird dein Kind nicht sofort länger schlafen. Du solltest erste Erfolge nach ca. einer Woche sehen, wenn du liebevoll konsequent reagiert hast. 

Ich hoffe, dass dir meine Tipps weiterhelfen!

Frühaufsteher: Ich brauche Hilfe

Du hast meine Tipps gelesen, aber weißt nicht, wie du diese umsetzen sollst? Oder hast du schon erste Versuche gestartet, aber dein Kind wird immer noch sehr früh morgens wach? Dann vereinbare direkt online ein kostenloses Erstgespräch, damit wir zusammen herausfinden, wie ich dir helfen kann!

In meiner Beratung gehe ich auf genau eure Herausforderungen ein. Ich berücksichtige deinen Erziehungsstil und den Charakter deines Kindes! Ruf mich an! 

Bist du bereit für mehr Schlaf?