Schlafbiologie oder wie schlafen Kinder?

Ein junges Mädchen guckt durch eine Lupe

Schlafbiologie oder wie schlafen Kinder?

Unser Schlaf entwickelt sich ein Leben lang. In den ersten Lebenswochen schlafen Kinder noch sehr unregelmäßig. Sie haben noch keinen Nacht-Tag-Rhythmus. Ein Großteil der Schlafentwicklung ist mit 6 Monaten abgeschlossen, so dass der Kinderschlaf dem Erwachsenenschlaf sehr ähnlich ist.

Wie schlafen wir?

Es gibt zwei Faktoren bzw. Prozesse, die unseren Schlaf beeinflussen. Das ist einmal der zirkadiane Rhythmus - besser bekannt als die innere Uhr - und der so genannte Schlafdruck.

Was ist die innere Uhr?

Die innere Uhr zeigt uns, wann es Zeit ist zu schlafen. Sie wird hauptsächlich durch Licht und Dunkelheit beeinflusst. Die innere Uhr beginnt sich in der 20. SSW auszubilden und reift bis zur 12. Lebenswoche. Früher gingen die Menschen schlafen, wenn es dunkel wurde und standen auf, sobald die Sonne aufging. Aufgrund des elektrischen Lichts sind wir heute wesentlich flexibler, bringen unsere innere Uhr jedoch auch schneller durcheinander.

Licht und Dunkelheit

Morgens - etwa drei Stunden bevor wir aufstehen - schüttet unser Körper Cortisol aus. Cortisol ist ein Stresshormon und macht uns bereit für die Flucht. Es hilft uns jedoch auch beim Aufstehen. Abends - wenn es dunkel wird - schüttet eine Drüse im Gehirn Melatonin aus. Sowohl Erwachsene als auch Babys brauchen Melatonin, um schlafen zu können. Babys schütten allerdings erst mit 8-12 Wochen Melatonin aus. Deswegen ist es auch ratsam, dass abends bereits das Licht gedimmt wird, damit die Melatonin-Ausschüttung angeregt wird. Deswegen schlafen viele Babys besser, wenn es im Zimmer vollkommen dunkel ist. Du kannst die innere Uhr deines Kindes unterstützen, indem du tagsüber für viel Licht sorgst und abends das Licht dimmst, bevor es Schlafenszeit ist. So ist der Unterschied zwischen Licht und Dunkelheit möglichst groß.

Schlafdruck

Neben der inneren Uhr beeinflusst der Schlafdruck, ob dein Kind schläft. Dies bedeutet, dass dein Kind einen höheren Schlafdruck hat, je länger es wach ist. Leider heißt das nicht, dass dein Kind besser schläft, wenn es besonders lange wach ist. Dein Kind braucht auch tagsüber ausreichend Schlaf und muss Schlafdruck abbauen. Sobald dein Kind übermüdet, schüttet der Körper Stresshormone aus, welche dein Kind wach machen. Es wirkt aktiv und überdreht und an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Deswegen ist es wichtig rechtzeitig zu erkennen, wann dein Kind müde ist.

Der Schafzyklus und die verschiedenen Phasen

Wenn dein Kind eingeschlafen ist, durchläuft es mehrere Schlafzyklen. Zwischen diesen Schlafzyklen wird es kurz wach und überprüft, ob alles ok ist. So machen die Erwachsenen es auch. Wir werden kurz wach, drehen uns vielleicht auf die andere Seite, und schlafen weiter.

Ein Schlafzyklus besteht aus verschiedenen Schlafphasen. Die zwei Hauptphasen sind der REM und der Non-REM Schlaf.

Traumschlaf

Der REM Schlaf - auch Traumschlaf genannt - ist besonders wichtig zum Lernen und für das Gedächtnis. Der Tag wird verarbeitet. In dieser Schlafphase schläft dein Kind sehr unruhig, es atmet unregelmäßig, es bewegt sich viel und du kannst die Bewegung der Augen sehen (Rapid Eye Movement).

Tiefschlaf

Der Non-REM Schlaf wird auch Tiefschlaf genannt. Dein Kind atmet sehr tief und ruhig und liegt still. In dieser Phase fragst du dich manchmal, ob noch alles gut ist, da dein Kind so ruhig ist. In dieser Phase kannst du dein Kind nur schwer wecken. Wachstumshormone werden ausgeschüttet und das Immunsystem wird gestärkt.

Länge eines Schlafzyklus

Ein Schlafzyklus besteht aus verschiedenen Schlafphasen und dauert bei Kindern ca. 45-60 Minuten. In dieser Zeit durchläuft dein Kind die verschiedenen Schlafphasen und wird dann kurz wach, bevor es in den nächsten Schlafzyklus gleitet. Nicht jeder Schlafzyklus ist gleich. In der ersten Nachthälfte besteht er aus mehr Tiefschlaf-Phasen und in der zweiten Nachthälfte aus mehr Traumschlaf-Phasen. Deswegen werden Kinder eher in der zweiten Nachthälfte wach, da ihr Schlaf dann leichter ist.

Sollte dein Kind nachts häufig nach 45-60 Minuten wach werden, so kann es die Schlafzyklen nicht eigenständig verbinden und somit auch nicht lange am Stück schlafen. Falls du mehr über das Thema Schlaf erfahren willst, buche gerne einen Kurs zum Thema Babyschlaf. Solltest du dir eine liebevolle Schlafexpertin wünschen, die dir hilft, dass dein Kind besser schläft, kontaktiere mich.

Gute Nacht!